Beschwerde gegen Apps wegen unrechtmäßiger Datenübermittlung an Dritte

Die Datenschutzorganisation Noyb – deren Vorstandsvorsitz bekleidet wird von Max Schrems – hat in der ersten Septemberhälfte gleich drei Beschwerden wegen rechtswidriger Datenweitergabe an Dritte eingereicht. Die Beschwerden richten sich gegen die App “Fnac” des größten Elektronikmarkts Frankreichs, die Immobilien-App “SeLoger” und die Fitness-App “MyFitnessPal”. Nach dem Öffnen der Apps greifen die Betreiber unmittelbar die Daten der Nutzenden ab und übermitteln diese zu umfangreichen Analysezwecken an Dritte, ohne den Nutzenden zu ermöglichen die Datenweitergabe zu unterbinden. Die Übermittlung erfolge dabei standardmäßig.

Auf der Webseite von Noyb heißt es: „Die beschwerdeführende Person hat die beliebten Apps MyFitnessPal, Fnac und SeLoger auf dem eigenen Android-Smartphone installiert. Die Apps begannen sofort nach dem Öffnen, persönliche Daten – darunter Googles eindeutige Werbe-ID (AdID), das Modell und die Marke des Geräts sowie die lokale IP-Adresse – zu sammeln und mit Dritten zu teilen. Die Sammlung dieser Daten ermöglicht es, Nutzer:innenprofile für personalisierte Werbung zu erstellen – mit dem Ziel, die Einnahmen der genannten Unternehmen zu steigern.“

Diese Verarbeitung ist jedoch nur nach vorheriger ausdrücklicher, informierter und freiwilliger Einwilligung rechtmäßig. „Zwei der drei Apps haben die betroffene Person beim Start allerdings nicht nach einer Einwilligung gefragt. Die dritte App hat zwar ein entsprechendes Banner angezeigt. In Wirklichkeit begann die Datenübermittlung aber ohne jegliche Interaktion – und zwar bevor eine Ablehnung überhaupt möglich war.“

Noyb verlangt von den App-Betreibenden und Empfänger:innen die Löschung aller unrechtmäßig verarbeiteten Daten. Noyb schlägt den zuständigen Behörden zudem vor, aufgrund der Schwere des Vorwurfs und der hohen Anzahl betroffener Personen ein Bußgeld zu verhängen.